von Katja Caspari
Schon Einstein sagte: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Deshalb versucht die SPD Dachau gemeinsam mit den Bürger*innen und Unternehmer*innen, über die Stadtgrenzen hinaus einen neuen Weg zu beschreiten, um die Pendlerströme nach München zu entlasten und die örtliche Wirtschaft zu fördern.
Szenario 1:
Stellen Sie sich vor, Sie wohnen in einer kleinen 2-Zimmer-Wohnung und pendeln jeden Tag in den Süden von München. Es vergehen von Tür zu Tür mindestens 50 – 70 Minuten, egal mit welchem Verkehrsmittel.
Dort arbeiten Sie dann gemeinsam mit einem Kollegen aus Schwabhausen, einem aus Augsburg und einer Kollegin aus Peterhausen zusammen. Wie viel Sinn macht es, dass diese Personen alle nach München hinein pendeln? Genau – es macht wenig Sinn. Für dieses Team wäre ein zentraler, gut erreichbarer Co-Working-Space in Dachau ein echter Lebenszeitgewinn. Für den Chef oder die Chefin dieses Unternehmens wäre es sogar ein monetärer Gewinn: Zwei Tage die Woche gibt er den Kollegen die Möglichkeit, im Homeoffice zu sein oder nach München zu kommen, um zu arbeiten. Nur für die restlichen Anwesenheitstage mietet er das Co-Working-Büro an und nur so viele Plätze, wie er wirklich benötigt. Ist jemand krank oder im Urlaub, zahlt er weniger. Braucht er einen Besprechungsraum, weil externe Gäste kommen, mietet er einen Raum für eine Stunde dazu. Steigen die Aufträge und wächst das Personal, mietet er ein zweites Büro einfach dazu oder einen Schreibtisch. Einfach, flexibel, bedarfsorientiert. Vielleicht wächst das Unternehmen so stark, dass es in Dachau einen kompletten zweiten Standort aufbaut – der Grundstein ist gelegt.
Szenario 2:
Stellen Sie sich vor, Sie sind in Elternzeit und haben eine interessante Geschäftsidee. Zuhause, wenn das Baby dabei ist, kommen sie wenig dazu, sich auf diese Idee zu fokussieren. Die Lösung: Sie organisieren für 2 Tage eine gute Kinderbetreuung und mieten sich im Co-Working-Space einen Schreibtisch. Aktuell gibt es in Dachau nur ein gewerbliches Angebot mit 6 Schreibtischen. Ansonsten geht das nur in München.
Endlich Ruhe, endlich Fokus. Sie schauen, welche Menschen dort noch einen Schreibtisch haben und tauschen sich aus, ergänzen Ihr Business. So entstehen neue Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten.
Ihr eigenes Unternehmen wächst, bringt erste Gewinne, und aus zwei Tagen werden vier Tage. Aus einer Mitarbeiterin wird eine Chefin mit einem Angestellten. Einfach einen Schreibtisch mehr anmieten oder ein gemeinsames Büro auf Zeit – die Zeit, die das Unternehmen benötigt, sich am Markt zu etablieren, ohne ein großes Risiko einzugehen (indem man sich eine Immobilie langfristig „ans Bein bindet“).
Szenario 3:
Sie denken jetzt, sowas wie Co-Working geht ja nur mit Bürojobs – Nein!
Stellen Sie sich vor, Sie sind ein echter Macher. Sie bieten Prototyping mit 3D-Druck an, können sich aber einen hochwertigen 3D-Drucker nicht alleine leisten, und Sie haben auch privat keine Räume dafür. Sie mieten also eine Fläche und die notwendigen Maschinen im Co-Maker-Space des Gründerzentrums Dachau. Dort finden auch regelmäßig Innovationsworkshops und Gründertreffen statt. Eine Kooperation mit dem MINT-Campus-Dachau schafft eine fundierte Tech-Gründer-Szene mit Nachwuchs. Die Gründer gibt es übrigens schon in Dachau, nur den Co-Working-Space und das Gründerzentrum noch nicht. Daran wollen wir gemeinsam mit Ihnen arbeiten. Ideen in Dachau entwickeln, Ideen in Dachau halten.
Und jetzt stellen Sie sich vor, dass es aktuell für diese Vorhaben auch noch Bundesfördergelder gibt – ja, die gibt es wirklich. Dann sind das keine Wahlversprechen, sondern ein gemeinsames visionäres Ziel für ein lebenswertes Dachau!
Übrigens: Die SPD hat zusammen mit Bündnis und Grünen mit einem Stadtratsantrag Gründerzentrum schon gut vorgelegt. Der Antrag wurde bereits einstimmig angenommen.